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  • AutorenbildMichelle Reznicek

Luxus und andere Trugschlüsse


Es hat ein Apple Laptop sein müssen. Ein kleiner leichter "Air" Laptop den ich überallhin mitnehmen kann. Es musste dieses Ding sein, mit einem Apfellogo.

Es hat mich auch nicht davon abgehalten einen zu kaufen, dass man mich davon gewarnt hat, dass ich vieles neu lernen muss, mit der Bedienung bei einem Apple, weil er anders funktionieren als andere Computer. Natürlich habe ich das nicht geglaubt- und konnte meinen neuen Computer dann weder hochfahren, noch ganz simpel: Tippen. Ich habe peinlich viel Zeit damit verbracht Funktionen zu googeln. Aber da es ganze Seiten gibt, die Apple-Computer erklären - bin ich mit meinen Schwierigkeiten einen solchen zu bedienen wohl nicht alleine: Wenn ich herauszufinden versuchte wie man: Etwas kopiert und einsetzt, ein @-Zeichen tippt oder ganz simple: Eine Scrollboutten einsetzte. (Interessanterweise sehr wichtig - sobald der Text mehr als eine Seite lang ist). Wie ich eine Uhr einfüge, damit ich die Zeit beim Schreiben im Augen behalten kann, habe ich bis heute noch nicht heraus gefunden. Egal. Es musste ein Apple sein.


Zugegeben. Eigentlich hatte ich keinen rationalen Grund, warum ich ihn haben musste. Er war teuer - und seien wir Mal ehrlich: Noch mache ich keine graphische Arbeiten an ihm. Denn dafür seien Applecomputer richtig gut. Und rational würde man dann vermutlich keinen "Kleinen Laptop" kaufen, sondern etwas mit viel Bildschirm. Womit sich das Ding auf meinem Schreibtisch eigentlich selbst widerspricht.

Argumentieren könnte ich natürlich, dass fotografieren zukünftig und gegenwärtig zu meinen Hobbys gehört, und ich somit irgendwann etwas mit Bildbearbeitung machen werde. - Uff gerettet. (Wenn wir die Grösse ignorieren)

Das Gute an Applecomptern ist, dass sie lange "Modern" bleiben. Es gibt nicht ganz so oft das "neuste Model." ganz im Gegensatz zu den Apple-Iphones wo es gefühlt alle drei Monate ein Neues gibt. Ökologisch ist das nicht, wenn man iPhones und PCs kauft wie eine Jacke um immer das Aktuellste zu tragen. Und trotzdem wird es on mass getan. Es gibt somit eine grosse Menge an verschwendetem Material. Die Wenigsten warten darauf, dass ihr Handy wirklich kaputt ist und schmeissen funktionierende Wahre weg. Besonders problematisch ist dabei der Akku, da die Flüssigkeit darin hoch giftig ist. Dazu kommt das übrige Material - und Verpackungsmaterial, dass häufig besser und stabiler gebaut ist (aus Gründen die nur Apple kennt) als so manche Küchenmaschine. Ich habe nie verstanden warum ein Appleiphonekarton so stabil sein muss, dass ich ihn zum recyceln nicht einmal mehr auseinander kriege. Aber vermutlich deswegen: Eine hochwertige Verpackung suggeriert dem Käufer Qualität und immerhin ist das Ganze ziemlich teuer. Vermutlich wäre das iPhone ohne die Verpackung sogar einiges günstiger, da die Umkosten dafür im Preis ja auch gedeckt sein müssen. Und sinnvoller wäre es ohne ohnehin: Verpackung die man nur einmal braucht und fast zu hundert Prozent aus Plastik besteht. Nicht nur die inneren Teile um das iPhone - auch der Hochglanzdruck rund herum ist vor allem eines: Plastikmüll. Und Dank intensiver Farbe - auch noch voller chemischer Giftstoffe.

Da auf meinem Schreibtisch zur Zeit auch ein iPhone 11 liegt, kann ich mich nur selber Fragen: Na, wie kommt's, das du Besserwisser selbst eines hast?

Selbstverständlich: Ein iPhone hat einige Qualitäten. Die neue Kamera war für mich ein Kaufargument. Eine Kamera die zwar kein ISO- Wert verstellen kann, aber trotzdem besser ist, als so manche richtige Kamera. (Obwohl sie ungefragt und unänderbar die Bilder nach koloriert, damit man die Welt direkt durch einen Instagram-Filter sehen kann und allen damit zeigt: Hey so perfekt ist meine Welt - erblasse vor Neid.)

Ausserdem ist mein altes Handy gestorben und ohne kann ich meiner Arbeit nicht nachgehen. Ich brauchte also ein neues Telefon. Nur nicht unbedingt für ein iPhone.

Pro: Ich war bisher immer sehr zufrieden mit dem iPhone. Es war einfach und schnell und immer unkompliziert. Contra: Ist es wirklich moralisch gut?

Menschen sind neugierige Tiere und sie sind gerne Teil von etwas. Das gibt uns unsere Biologie vor. Der Trent - ist etwas sehr Grosses, von dem man Teil sein kann und nicht mehr dazu zu gehören macht uns Angst. Weil nicht dazu gehören, vor einigen hundert Jahren noch biologisch ein Todesurteil war. Was den Ausspruch: Sterben wenn ich ES nicht kriege, auf eine lustige und traurige Art untermauert.

Da wir aber nachweislich nicht sterben werden, lohnt es sich zu fragen: Muss es sein? Und warum? Einfache Fragen. Brauche ich es? Und warum ganz will ich es eigentlich? Womöglich nur wegen der Werbung? Und hält die Werbung (zur Abwechslung) auch das was sie verspricht?


Ich starre auf meinen MacBook Pro. Ich habe lange darauf gespart. Und ein Computer habe ich gebraucht. Mein "Alter" war so laut dass man seine Gedanken nicht mehr gehört hat, und so langsam dass man von Hand schneller schreiben konnte.

Erstanden habe ich nicht das neuste Model - und ich habe ihn von Revendo. Ein Laden der mit alten Appleprodukten handelt. Alte Appleprodukte können zum Weiterkauf abgegeben oder gekauft werden.

Zumindest hat mein PC schon einmal jemandem gehört. Er wurde nicht für mich gemacht. Ob der ursprüngliche Besitzer allerdings diesen zu Gunsten des Neusten abgegeben hat, weiss ich nicht. Dafür spricht: Dass dieser PC sehr aktuell und gut in Schuss ist. Keine Gebrauchsspuren. Dagegen: dass er ihn bei Revendo abgegeben hat und vielleicht den Neuen auch dort wieder erstanden.

Hoffen wir das Beste. Und hinterfragen es.

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